✯Bluthund✯
„Der König blieb neben dem Hocker stehen und betrachtete ihn mit sichtlichen Argwohn. Ein weiteres Mal wurde die Tür aufgetreten und ein Diener stolperte herein, schwer beladen mit einem Sessel aus poliertem dunklen Holz. Falkoth verdrehte die Augen. Sein Krankenzimmer wies die Betriebsamkeit eines Hühnerstalls auf.“
Über das Buch
Ihr Vater hat für Cynuise die Ehe arrangiert. Bei dem ersten Treffen muss sie leider feststellen, dass ihr Ehemann arrogante Charakterzüge aufweist. Begeistert ist sie nicht, zumal sie es geschafft hat mit ihrer scharfen Zunge mehrere Bewerber abzuweisen. Als sich ihr die Möglichkeit der Flucht ergibt und sie damit auch ihren Bruder Cuthwulf unterstützt bricht sie in der Nacht ihrer Verlobung überstürzt auf. Ihr Verlobter fürchtet sein Gesicht zu verlieren und schickt einen seiner besten Männer aus um sie zu finden. Auch das Wiedersehen mit ihren Bruder dauert nur wenige Sekunden, bevor sie entführt wird. Verzweifelt probiert ihr Bruder sie zu finden, doch sie ist schon Meilenweit entfernt.
Was ich denke….
Das Cover hat mich zum Lesen eingeladen, denn besonders der Hinweis historischer Roman und die dezentere Gestaltung sprechen mich sehr an. Auf dem Cover ist eine Frau, die Protagonistin Cynuise zu sehen neben einen Hund. Vielleicht stellt dies den Bluthund da? Der Titel hat sich während des Lesen erschlossen und der Zusammenhang zur Geschichte ist interessant gestaltet, zumal es auch eine tiefere Bedeutung hat.
Dies ist der erste Band der Reihe und kann auch einzeln gelesen werden. Man lernt die Welt und besonders die Zeit vom Geschehen gut kennen und schon auf den ersten Seiten fühlte ich mich direkt hinein versetzt. Der Schreibstil ist flüssig und an der ein oder anderen Stelle wird weit ins Detail eingegangen. Etwas was mir persönlich sehr liegt, da ich das Gefühl habe komplett in das Buch abzutauchen. Was mir dabei jedoch negativ aufgefallen ist, dass zeitweise ein Absatz weit über eine Seite hinausging. Hier hätte ich mir deutlich mehr Struktur gewünscht, denn es störte den Lesefluss und die Anhaltspunkte fehlten.
Der Spannungsbogen ist ein stetiges auf und ab, wobei auch die ruhigeren Phasen interessant und vor allem sinnvoll gefüllt sind. Ca. die ersten 100 Seiten passen dabei zum Klappentext, so dass der Rest eine Überraschung war und weit über das hinausging, was ich erwartet hatte.
Es wird aus unterschiedlichen Sichtweisen in der dritten Person geschrieben, so dass man sich auch mal schneller in den ein oder anderen Charakter einfinden kann. Cynuise entwickelt sich laufend weiter, von einem Mädchen, welches vor der ersten Ehe flieht, den Konsequenzen welche ihr Handeln mit sich bringt und die damit verbundene Verantwortung welche sie gezwungen ist zu übernehmen. Nicht nur bei ihr, sondern auch bei den weiteren Protagonisten ist eine Entwicklung sichtbar.
Der Schreibstil und die Sprache wirken für mich nicht zu gekünstelt für einen historischen Roman, wobei an der ein oder anderen Stelle noch einmal der Stift angesetzt werden müsste, denn es wirkte stellenweise zu modern. Die Namen und Orte fand ich besonders interessant und es scheint sehr gut ins damalige Schottland zu passen, obwohl da einige Zungenbrecher mit dabei sind.